Der TV Bretten hat einen Weltmeister

Wenn auch „nur“ als Teammanager und Delegationsleiter: Harald Muckenfuß wurde in Argentinien Faustball Weltmeister 2015. 16 Jahre nachdem er als Bundestrainer in einem Jahrhundertfinale den Titel verpasst hatte, gelang seinem Team die Titelverteidigung in einer souveränen Art und Weise, wie noch nie zuvor. 8 Spiele ohne Satzverlust und ohne auch nur einen einzigen Satzball abzuwehren,  verdeutlichen die Übermacht des Weltmeisters 2015. Nach seiner privaten Anschlussreise durch Chile, Bolivien und Peru ist er wieder in seiner Heimatstadt angelangt und lässt die WM-Zeit Revue passieren. Nach einem 4-tägigen Trainingslager in Rosario reiste das Team zum Austragungsort Villa General Belgrano (ca. 100 km von Cordoba entfernt). Leider erschwerten erwartete südamerikanische organisatorische Unzulänglichkeiten (Unpünktlichkeit, fehlende Informationen, unzureichende Mahlzeiten und Mängel in der Unterbringung) das Amt des Delegationsleiters vor Ort. Die Mannschaft ließ sich jedoch durch Nichts von ihrem Kurs abbringen! Nach einer akribischen siebenmonatigen Vorbereitung mit ca. 30 Trainingstagen unter dem Motto „Gold in Cordoba“ fieberte sie dem Eröffnungsspiel entgegen. Schon in der Vorrunde zeigte es sich, dass man mit der Favoritenrolle zurechtkam. Sehr konzentriert wurden die Spiele gegen den Gastgeber Argentinien, gegen Namibia, gegen die USA und sogar gegen den Vize-Europameister und Mitfavoriten Schweiz überzeugend mit 3:0 Sätzen gewonnen. Nach dem erwarteten 3:0 Sieg gegen Italien im Achtelfinale, überraschte doch das deutliche 3:0 gegen den Mitfavoriten Brasilien. Hoch fokussiert und mit einer gehörigen Zusatzmotivation auf Grund einer unfairen Aktion des Vize-Weltmeisters von 2011 Österreichs am Spieltag ließ man auch gegen die Rot-Weißen nichts anbrennen und fegte sie mit 3:0 (11:9, 11:3, 11:4) vom Platz. Die T-Shirts der österreichischen Fans „Immer wieder Cordoba!“ hatten ihre Funktion erfüllt und die (Fußball-) Schande von Cordoba war damit ausgelöscht! Das Finale gegen die Schweiz sah erneut einen von Beginn an hoch konzentrierten Titelverteidiger, der die ersten 3 Sätze (11:5, 11:2, 11:4) mit einer überragenden Mannschaftsleistung dominierte. Die Schweizer mussten riskieren und machten zahlreiche, zum Teil unnötige Fehler. Im vierten Satz hielten die Eidgenossen bis zum 7:7 gut mit, letztendlich hatten sie dem Druck des besten Angreifers der WM Patrick Thomas aus Pfungstadt nichts entgegen zu setzen und verloren den Satz (8:11) und das Spiel mit o:4! Über 100 mitgereiste Fans feierten das Deutsche Team! “ Ich habe in meinen nunmehr 7 Weltmeisterschaften, die ich als Co-Trainer (90/92), Trainer (99) oder als Zuschauer erleben durfte noch nie eine so gute Mannschaft gesehen. Das Team schien in Athletik, Technik und in taktischer Hinsicht allen anderen Mannschaften haushoch überlegen!“ Das haben auch alle anderen Nationen anerkannt! Kommentare wie „auf allen Positionen besser besetzt“, „Bester Weltmeister aller Zeiten“ (ohne Niederlage und ohne Satzverlust), „der ausgeglichendste und spielerisch und taktisch beste Kader“, „ALLE 10 Spieler des Kaders haben im Verlauf der WM weltmeisterliche Leistungen erbracht“! Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass die erstmalig qualifizierten Nationen Kolumbien, Pakistan, Australien und Südafrika sich sportlich natürlich noch nicht behaupten konnten, aber durch ihre Teilnahme für viel Stimmung auf den Rängen sorgten und allein durch ihre Anwesenheit eine Bereicherung für die WM darstellten. Es wurden viele neue, interessante internationale Kontakte geknüpft. Für Harald Muckenfuß wird das Jahr 2016 nicht ganz so arbeitsaufwendig: Die anstehende Europameisterschaft findet im österreichischen Grieskirchen statt, wobei auch hier das Ziel die Titelverteidigung ist!

WM-600